Als typische Holzmerkmale werden alle Eigenschaften bezeichnet, die die individuelle Gestalt von Holz beschreiben. Die meisten Eigenschaften bilden sich während des Holzwachstums. Viele Merkmale sind baumartenspezifisch, andere können durch die Umwelt geschaffen oder beeinflusst werden. Nachfolgend haben wir einige typische Holzmerkmale aufgeführt um Missverständnisse und unnötige Beanstandungen zu vermeiden.
Holz quillt bei der Feuchtigkeitsaufnahme und schwindet bei der Abgabe. Eine ganz natürliche Folge ist, dass Risse und Verformungen im Holz entstehen. Trockenrisse treten bei Rundhölzern (Palisaden) stärker auf. Die Risse beeinflussen weder die Stabilität noch die Haltbarkeit des Holzes und können sich je nach Witterung fast vollständig wieder schließen. Nach der DIN 4074 sind Risse zulässig, die die Statik und Haltbarkeit nicht negativ beeinflussen.
Holz ist kein Kunststoff. Durch die individuelle Form, Farbe sowie Maserung entsteht nach der Verarbeitung ein natürliches Farbspiel
des Holzes. Da auch die Farbpigmente der Kesseldruckimprägnierung aufgrund der unterschiedlichen Dichte des Holzes nicht gleichmäßig aufgenommen werden, entsteht eine unterschiedliche Farbintensität, die sich in der Regel durch Verwitterung nach einiger Zeit angleicht.
Auch bei allergrößter Sorgfalt im Herstellungsprozess können raue Stellen und Hobelschläge nicht immer vermieden werden. Besonders im Astbereich und bei Holzfasern, die gegen die Bearbeitungsrichtung verlaufen, können raue Stellen auftreten. Bei Kopfrundungen und Kappschnitten sind wegen der quer zur Holzfaser gerichteten Bearbeitung kleine Faserausrisse möglich.
Äste gehören zum Erscheinungsbild des Holzes und variieren in ihrer Anzahl sowie ihrer Maserung im Holz. Trotz sorgfältiger Qualitätskontrolle können gelegentlich ausfallende Äste, z.B. infolge trockenen Wetters, nie ganz vermieden werden und stellen keine Qualitätsminderung dar.
Die Markröhre ist die zentrale Röhre im Baumstamm innerhalb des ersten Jahrringes. Sie weicht durch die dunklere Farbe sowie ihre Struktur vom umgebenden Holz ab. Bei der Verarbeitung des Holzes kann diese ganz oder teilweise sichtbar werden. Dieses Merkmal gehört zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes.
Harz auf einer Nadelholz-Oberfläche ist völlig normal und unvermeidbar. Es kann auch Monate nach der Verarbeitung austreten und ist kein Mangel, sondern eine Holzeigenschaft. Frische Stellen können mit Terpentin entfernt werden. Wenn das Harz schon verwittert ist, kann es mit einem Spachtel beseitigt werden.
Schimmel oder Stockflecken können entstehen, wenn das noch feuchte, imprägnierte Holz bei warmer Witterung nicht ausreichend belüftet wird. Häufige Ursachen sind: Lagerung in geschlossenen Räumen oder vollständige Abdeckung ohne ausreichende Belüftung. Schimmelpilze legen sich zum Glück nur auf die Oberfläche des Holzes. Sie zerstören weder das Holz noch beeinträchtigen sie die Stabilität. Leichten Schimmel können Sie mit Essig oder Alkohol entfernen. Besprühen, 30 Minuten einwirken lassen und dann abwaschen. Stärker befallene Stellen lassen sich mit einem chlorhaltigen Haushaltsreiniger (z. B. DanKlorix) entfernen.
Auf der Holzoberfläche sind häufig kleine grüne Punkte zu sehen. Hierbei handelt es sich um harmlose Salzkristalle, die sich auf der Oberfläche mit Harzanteilen aus dem Holz verbinden. Diese Stellen wittern mit der Zeit ab. Hinweis: Bei einer Tauchimprägnierung bilden sich solche Salzausblühungen nicht. Deshalb können die Salzkristalle auf der Oberfläche als Qualitätsmerkmal für eine sorgfältige Kesseldruckimprägnierung gewertet werden.
Eine typische Holzeigenschaft ist die Volumenveränderung durch Feuchtigkeitsaufnahme bzw. durch Trocknung. Dadurch können sich Stärke und Breite des Holzes deutlich verändern – die Länge nur gering. Durch das Einbringen der schützenden Imprägnierlösung wird unser kesseldruckimprägniertes Holz mit hoher Holzfeuchte ausgeliefert. Je nach Witterung – Sonne oder Regen – entweicht die Feuchtigkeit schnell oder langsam. Im Volksmund sagt man: „Das Holz arbeitet“. Toleranzen bei den Holzmaßen sind daher ganz natürlich und kein Mangel.
Für die Reinigung reicht der Gartenschlauch oder der Hochdruckreiniger mit einem milden Strahl und klares Wasser. Vorsicht: Bei starkem Strahl wird die Oberfläche beschädigt. Bei hartnäckigen Flecken empfehlen wir eine weiche Bürste und warme Seifenlauge.